Die Möglichkeit, den Standort ohne große Umstände wechseln zu können, also die Mobilität, ist für die Psyche des Jugendlichen wohl ein großer Schritt, um als Erwachsener akzeptiert zu werden.Der Wunsch nach Emanzipation in diesem Sinne ist durchaus verständlich und nachvollziehbar. Das große Problem der Thematik ist die Begrifflichkeit der heutigen Jugendkultur. Den Wunsch nach Freiheit und eigenständigem Handeln, nach Selbstbestimmung und Ortsunabhängigkeit in allen Ehren, müsste, ähnlich wie die Europäische Union es in ihrem Regelwerk als Basis niedergelegt hat, nämlich dem „Acquis communautaire“, also den „Errungenschaften der Gemeinschaft“, dem Erhalt des Führerscheines eine Willenserklärung zugrunde gelegt werden. Das neue Mitglied wird nur unter den Kriterien einer gewissen Strukturierung in die Gemeinschaft der Führerscheinbesitzer aufgenommen. Eine, wenn man so will, moralische Feststellung der Fahrtauglichkeit.
Zu den häufigsten Todesursachen von Jugendlichen gehörennach einem Bericht der World Health Organization die Verkehrsunfälle. Jede Woche würden weltweit etwa siebentausend junge Menschen unter fünfundzwanzig Jahren bei Unfällen mit Kraftfahrzeugen zu Tode kommen. Wissenschaftler merken an, die Todesfälle unter den Jugendlichen kämen einer Pandemie gleich, die Entwicklung sei signifikant und erschreckend. Eine große Prozentzahl der Unfälle sind auf Alkohol- und Drogengenuss zurückzuführen. Da die Einnahme von bewusstseinsverändernden Narkotika und Alkohol ein Teil der Jugendgesellschaft ist, fehlt also offensichtlich die Kraft zur Differenzierung auf breiter Ebene. Ein fahrlässiger Umgang mit der Realität, Selbstüberschätzung, gerade beim Steuern eines Kfz, führt deswegen oft zu furchtbaren Ergebnissen. Doch jede Gesellschaft ist wandelbar und was heute gilt, muss schon morgen nicht mehr der Wahrheit entsprechen. Verantwortungsbewusstsein wird am besten gelehrt durch ein positives Beispiel der Eltern. Hier also sollten die Bemühungen beginnen. Die ältere Generation steht in der Pflicht.