Das Flensburger Punktesystem

Jedes in Deutschland zugelassene Kraftfahrzeug ist beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg registriert. Gleichzeitig ist jeder in Deutschland ansässige Kraftfahrer, der gegen die Straßenverkehrsordnung verstößt, mit einem Strafpunktekonto im zentralen Verkehrsregister in Flensburg erfasst. Die Punkte auf diesem Konto werden wegen schwerwiegender Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung vergeben. Dazu zählt zum Beispiel als häufigste Ursache zum Punktesammeln das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit oder das Fahren unter dem Einfluss von Alkohol.

Für welche Verstöße es wie viele Punkte gibt, richtet sich neben der Art des Verstoßes auch nach seiner Schwere. Beispielsweise erhält man umso mehr Punkte, je größer die Überschreitung der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit war oder je höher der festgestellte Alkoholgehalt beim Zeitpunkt der Kontrolle gewesen ist. Den genauen Punktekatalog mit der exakten Festlegung, für welchen Verstoß es wie viele Punkte gibt, kann man sich online auf der Webseite des Kraftfahrt-Bundesamtes ansehen oder auch ausdrucken. Wenn das Punktekonto den Höchststand von maximal 18 erreicht hat, wird der Führerschein eingezogen. Dazu sollte es aber im Normalfall nicht kommen, denn der Sinn des Punktesystems besteht in der Erziehung der Kraftfahrer. Die Fahrer sollen durch die Vergabe der Strafpunkte darauf aufmerksam gemacht werden, dass etwas mit ihrer Fahrweise nicht in Ordnung ist und ihnen wird Gelegenheit gegeben, diesen Fahrstil zu verbessern. Durch die Teilnahme an bestimmten verkehrserzieherischen Maßnahmen wie Nachschulungen oder speziellen Punkteabbauseminaren kann man seinen Punktestand wieder reduzieren. Wenn keine neuen Strafpunkte dazukommen, werden die alten Punkte nach einer bestimmten Frist, die sich nach der Schwere des Verstoßes richtet, automatisch gelöscht. Es liegt praktisch in der eigenen Hand jedes Fahrers, ob er sein Fehlverhalten einsieht und entsprechend korrigiert oder ob er das Flensburger Punktesystem als Schikane und bürokratischen Unsinn ansieht und damit letztendlich den Verlust seines Führerscheins riskiert.