So mancher Fahrschüler wünscht sich bei der theoretischen Prüfung ein Jahrhundert zurück, als noch die Ingenieure des Dampfkessel-Revisons-Vereines die Prüfungen, die theoretischen wie die praktischen, abnahmen. Ihr Aufgabenbereich war bis dahin die Überprüfung der Sicherheit von stationären Dampfkesseln, Acetylenanlagen und Aufzügen. Der Fragenkatalog beschränkte sich damals meist auf einige rein rhetorische Fragen. So zum Beispiel, was zu tun sein, wenn man bei Dunkelheit und widrigen Wetterverhältnissen unterwegs sei. Die Antwort bestechend einfach: Die Karbidlampen, die an jedem Fahrzeug außen angebracht waren, entzünden.
In der heutigen Zeit werden ganz andere Ansprüche an die Fahrschüler gestellt. Es gibt insgesamt sechundfünfzig Bögen mit Fragen. In der Prüfung hat man nur einen einzigen Bogen, auf dem jedoch befinden sich bunt gemischte Fragen aus allen sechundfünfzig Bögen. Zwanzig davon aus dem Grundstoff und zehn aus dem Zusatzstoff. Heute finden sich mit der digitalen Technik viele Mittel und Wege, sich die Antworten auf die Fragen einzuprägen. Ein wenig Lernen gehört aber doch dazu. Obgleich, zum Beispiel mit 3-D-Fahrschulsimulatoren lässt sich neben dem Fahrspaß, der ja fast einem Onlinegame gleichkommt, auch die theoretische Kenntnis grundlegend erweitern und festigen. Es gibt – sicherlich sind sie nicht immer umsonst – etliche Seiten, die interaktive Lösungen zur theoretischen Prüfung anbieten. Diese Methode, am Computer die Fragebögen zu bearbeiten, findet zunehmenden Anklang und wird von Forschern als eine durchaus effiziente Art zu lernen, gut geheißen.
An sich ist die Straßenverkehrsordnung einigermaßen nachvollziehbar. Lediglich etliche kniffelige Fragen, die man mit ein wenig Pech erwischen kann, so zum Beispiel die Formeln zum Errechnen des Bremsweges, oder spezielle Fragen zu Höchstgewichten oder Ähnlichem können im Grunde gefährlich werden. Viele Aufgaben sind auch mit reiner Logik zu lösen.