Hier kommt es darauf an, was man unter Fahrkultur versteht. Viele Autohersteller werben für ihre hochklassigen Limousinen mit hoher Fahrkultur, und meinen damit ein gutes Gefühl beim Fahren. Fahrkultur ist aber eigentlich, wie man sich auf der Straße verhält, und wie sich die anderen einem selbst gegenüber verhalten. Dabei lässt die Fahrkultur in Deutschland sehr zu wünschen übrig. Vor allem junge Fahrer sind dabei oft zu nennen. Diese geben den anderen Verkehrsteilnehmern mitunter das Gefühl, dass das Auto eine Waffe sei, und auch als solches eingesetzt würde.
Am Straßenrand stehende Fußgänger oder Radler über die Straße zu lassen, sich an einer ungünstigen Stelle die Vorfahrt nicht zu erzwingen, jemanden in Ruhe einparken zu lassen, auch wenn dadurch der Verkehr etwas staut – das ist Fahrkultur. Viele Fahrlehrer legen darauf wert, auch Prüfer in der praktischen Prüfung ziehen sozusagen Punkte ab, wenn man sich an solche ungeschriebenen Gesetze nicht hält. Aber leider gibt es auch Fahrschulen, in denen diese Dinge vernachlässigt werden. Leider kann man für solcherlei „Verstöße“ auch in keinster Weise belangt werden, was viele nur allzu gut wissen. Leider hat sich die Hektik auf unseren Straßen so weit durchgesetzt, dass überholt wird, um an der Ampel um ein Auto weiter vorn zu stehen, trotz roter Ampel noch mal Gas gegeben wird, und andere „Vergehen“, die mitunter Fußgänger in Gefahr bringen, aber zum Alltag gehören. Wer viel mit dem Wagen unterwegs ist, weiß, wie schlecht es um die Fahrkultur in Deutschland bestellt ist – leider.