Ist der Führerschein im Ausland billiger?

Fuehrerschein Ausland billigerIm Allgemeinen lässt sich diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. In den meisten Fällen ist es billiger, im Ausland einen Führerschein zu machen als in Deutschland wo er schnell mal 2.000 Euro bis zur erfolgreichen Fahrprüfung kosten kann. Allerdings ist es nicht so einfach, im Ausland einen Führerschein zu machen und damit in Deutschland zu fahren. Im Prinzip ist es möglich, da die Führerscheine der EU-Mitgliedsstaaten gegenseitig anerkannt werden.

Wenn der Führerschein allerdings nur im Ausland gemacht wird, um die nationale Gesetzgebung zu umgehen, weil der Führerschein im eigenen Land entweder entzogen wurde oder zu teuer ist, fällt das unter den Begriff „Führerscheintourismus“. Solch ein Vorgehen stellt nach deutscher Auffassung einen Rechtsmissbrauch dar und liegt in der Grauzone zwischen legalem und illegalem Verhalten. Der Gesetzgeber erkennt zum Beispiel ausländische Führerscheine deutscher Staatsbürger dann an, wenn die betreffende Person nachweislich mindestens 185 Tage (6 Monate) im ausstellenden Land gelebt hat, das heißt, dort behördlich angemeldet war.

Diese Gesetzgebung kann man ausnutzen, wenn man einen befristeten Auslandsaufenthalt, zum Beispiel zum Studium oder als Au-pair dazu nutzt, um während der Zeit im Gastland dort den Führerschein zu machen. Sofern es sich um ein EU-Land oder die Schweiz handelt, kann man mit dem dort erworbenen Führerschein ohne Umtausch in Deutschland fahren. Sollte es sich um ein Land außerhalb der EU wie zum Beispiel die USA oder Australien handeln, sollte man sich erkundigen, ob ein Umtausch von dort erworbenen Führerscheinen in einen deutschen Führerschein möglich ist oder nicht. Gerade in den USA ist das von Staat zu Staat verschieden.