Eine große Verantwortung übernehmen Fühererscheinneulinge, wenn sie sich mit dem eigenen Fahrzeug in den Straßenverkehr begeben. Eine tödliche Waffe wird ihnen in die Hand gegeben, könnte man formulieren, wenn man bedenkt, dass es sich schließlich um Geschosse handelt, die bis zu etlichen Tonnen wiegen und mit oft erstaunlicher Geschwindigkeit unterwegs sind. Im Gegensatz zu Geschossen jedoch, die aus einer Waffe abgefeuert werden und eine gerade, durchaus auch zu berechnende Flugbahn haben, deren Ende in der Regel ebenso klar definiert ist, haben wir es beim Auto mit einer anderen Art von Ballistik zu tun. Hier hängt die Flugbahn des Geschosses von einer Unzahl von Faktoren ab. Auch fliegt die Kugel nicht alleine durch den Raum, sondern es befinden sich noch viele andere auf, wenn auch gut erkennbaren, Flugbahnen. Um nun in einem solchen Kugelhagel sicher durch den Verkehr zu kommen, bedarf es einiger Regeln unter den Schützen. Und hier setzt die theoretische Prüfung an.
Es macht also durchaus Sinn, die Bestimmungen und Paragrafen, die ja größtenteils verständlich und nachvollziehbar sind, zu lernen – auswendig zu lernen. Das sind insgesamt 56 Bögen, zweiseitig und hinten und vorne bedruckt. Das hört sich im ersten Augenblick nach einer Menge Lernstoff an, doch die Wirklichkeit lehrt, dass etliche Stunden intensives Lernen ohne Weiteres einen schönen Erfolg generieren können. Das ist natürlich eine sehr individuelle Angelegenheit – Tatsache bleibt, wer die theoretische Prüfung nicht bestanden hat, wird auch nicht zur praktischen Prüfung zugelassen. Heutzutage gibt es im Internet eine Menge von Möglichkeiten, sich zum Lernen Unterstützung zu holen. Kostenlose Theorieprüfungen, interaktive Fragebögen, 3-D-Animationen, virtuelle Fahrschulen. Trotz des digitalen Luxus wird es den Fahrschülern aber nicht erspart bleiben, zu lernen