Eltern haben Sorgen, wenn der Nachwuchs Motorrad fahren lernt

Ein Motorrad ist wohl, wenn Erziehung, persönlicher Geschmack, Individualismus und soziales Umfeld nicht dagegenstehen, das letzte Glied einer Kausalitätskette, vom Dreirad geht der Wunsch schnurstracks hin zur Harley Davidson.

Was immer auch noch vom alten treuen Geist, vom Hauch der Freiheit, vom Lonely-Rider-Feeling der Motorradfans übrig geblieben ist, ob der Geschwindigkeitsrausch oder das Gefühl, enger mit der Welt verbunden zu sein als ein Autofahrer, – die wahren Geister scheiden sich früh. Der Schritt hin zum Motorrad ist von Bedeutung, eine Kreuzung beinahe auf dem Lebensweg – ein Schritt in eine Parallelwelt. Doch hier ist die Rede auch von der motorisierten Bewegung mit zwei Rädern ganz im Allgemeinen. Und das hat nur noch sehr wenig mit dem Mythos des Motorradfahrens zu tun. Hier geht es um ganz reale Mobilitätsprobleme. Die Ortsunabhängigkeit ist sicherlich für jeden Jugendlichen ein großer Schritt hin zur Selbstständigkeit, zum Verantwortungsbewusstsein. Trotzdem der Autoführerschein ab siebzehn Jahren ja nun existiert, ist die praktikablere, finanzierbare Lösung das Zweirad, also Mofa, Mokick oder Leichtkraftrad –auf zwei Rädern in die ersehnte Freiheit, mit dem eigenen Fahrzeug, anstatt mit dem Schulbus zum Unterricht zufahren, die Freundin am Sonntagnachmittag zum Ausflug an den Badesee abholen.

Doch nicht alles ist so rosig, wie die Wunschvorstellung es erscheinen lassen möchte. Der übertriebene Alkoholkonsum von Jugendlichen stellt ein ernsthaftes Problem dar, nicht nur, was das Führen von Kraftfahrzeugen angeht. Natürlich macht sich das Trinkverhalten der Kinder und Jugendlichen in diesem Themenbereich besonders deutlich bemerkbar. Der einzige Weg, den Heranwachsenden in dieser Hinsicht behilflich zu sein, kann nur in der ständigen Selbstkontrolle als Vorbildfunktion bestehen. Das gilt für eigentlich alle Lebensbereiche.