Kinder heranführen an den Straßenverkehr

Es ist ganz bestimmt von größter Wichtigkeit, Kinder so früh, wie es irgend möglich ist, behutsam an den Straßenverkehr heranzuführen.

Der Straßenverkehr ist ein großer und wichtiger Bestandteil ihrer Umwelt, einen großen Teil ihrer Freizeit sind Kinder gezwungen, sich ganz grundsätzlich mit den Situationen, die ihnen im Straßenverkehr begegnen, auseinanderzusetzen. Dazu gehören die verschiedensten Fähigkeiten, wie das frühzeitige Erkennen von Gefahrensituationen, ihre Vermeidung, das richtige Handeln in eben solchen Situationen. Ein Ziel jeder Verkehrserziehung muss sein, den Kindern die Wichtigkeit einer differenzierten Sichtweise nahezubringen. Es geht darum, den Heranwachsenden deutlich zu machen, dass es gravierende Unterschiede zwischen der von ihnen gelebten Fantasierealität und der unmittelbaren, gefährlichen Realität des Straßenverkehrs gibt. Ein Auto, beispielsweise, kann keine Warnschreie hören, auch hilft kein verzweifeltes Winken, wenn seine Geschwindigkeit zu hoch ist. Es muss klar sein, dass die Realität der Straße nichts mit Träumen und Illusionen zu tun hat, dass die vielfältigen Reize unserer Umwelt im Alltag des Verkehrs nichts zählen – genauso wenig wie die eigenen Gefühle, sei es Ärger, Übermut oder Fröhlichkeit.

Erst mit ungefähr acht Jahren entwickelt sich bei Kindern so etwas Ähnliches wie ein vorhersehendes Bewusstsein für Gefahren, ein Sicherheitsbewusstsein. Vorher gestaltet der Umgang mit Gefahrensituationen eher naiv. Die Kinder realisieren die Gefahr überhaupt nicht oder erst zu spät, sodass es ihnen auch nicht mehr möglich ist, sich irgendwie aus ihr zu retten. Je kleiner das Kind ist, desto eher faszinieren es auch packende Eindrücke, die von Erwachsenen so nicht erkannt werden. Das Kind differenziert nicht mehr zwischen Vorstellung, Eindruck und Realität. Eine Gefahrensituation ist nicht mehr bewusst.