Der Führerschein mit 17 wurde gut angenommen

Da war der Jubel unter den Jugendlichen natürlich groß. Das so lang ersehnte Ziel ein ganzes Jahr näher. Endlich unabhängig von öffentlichen Verkehrsmitteln, einen großen Schritt näher zum Erwachsenen.

Ein wenig bitterer Beigeschmack trotz allem, denn schließlich ist es ja nun so, dass eine erwachsene Begleitperson mit entsprechender Befähigung als Beifahrer benötigt wird. Aber wie schnell ist nicht ein älterer Kumpel gefunden, der diesen Part gerne übernimmt?

Verschiedenen Sozialwissenschaftlern allerdings ist diese frühe Teilnahme am motorisierten Vierradverkehr ein Dorn im Auge. Verantwortungslos seien nicht nur die gesetzgebenden Stellen, wenn sie das Alter für die Fahrerlaubnis von Autos auf das vollendete sechzehnte Lebensjahr heruntersetze. Ohne irgendwelche großen Ambitionen das Welt- also auch Verkehrsbild der Erwachsenen zu übernehmen und damit Verantwortung auf sich zu laden, seien vor allem die Jugendlichen zwischen Pubertät und ersten Erfahrungen in der Erwachsenenwelt. Nach gerade einmal siebzehn Jahren Erfahrung mit der Lebensbewältigung, also zu allermeist in einer Sinnkrise, auf der Suche nach Bestätigung, sich selbst und den anderen Gegenüber, sei die Erlaubnis ein Automobil zu lenken, eine geladene Waffe, die dem jungen Menschen in die Hand gedrückt würde. Auch die leicht zu verwässernde Regelung mit der Auflage, einen, mehr oder minder erfahrenen, Beifahrer dabei haben zu müssen, sei nicht geeignet, diese Bedenken zu zerstreuen.

Die Argumente, die Heranwachsenden würden gezwungen, Verantwortung zu tragen und der Beifahrer würde seine Erfahrung an den Lenker weitergeben, lassen die Forscher nicht gelten. Genauso gut und viel wahrscheinlicher sei das Gegenteil zu befürchten, nämlich eine negative Einflussnahme seitens des Beifahrers. Die notwendige Reife bei den jungen Erwachsenen sei mit siebzehn Jahren ganz einfach noch nicht erreicht.