Es ist natürlich eine faszinierende Idee und unsere Enkel werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach in das Simulationscockpit eines Mittelklassewagens setzen, um ihre Führerscheinprüfung zu machen. Doch von der Steuerung eines 3-D-Avatars auf dem Flachbildschirm via Tastatur, bis zum Lenken eines handgreiflichen, tonnenschweren Kraftfahrzeuges im Straßenverkehr, ist es jedenfalls ein weiter Weg.
Wenn das Projekt der 3-D-Fahrschule auf dem heimischen PC wirklich aufgehen sollte, wäre sehr anspruchsvolle Hardware nötig. Die Software würde den Ansprüchen bereits durchaus genügen. Doch was den Spielen gut tun würde, wäre eben ein Lenkrad, das Zusammenspiel von Armen und Beinen, von Gas, Kupplung und Bremse. Auf der Tastatur ist die Vielzahl der Bewegungsläufe schlicht nicht nachvollziehbar. So wird das Einordnen an einer Ampel mit gleichzeitigem Blinken und über die Schulter sehen zu einer Akrobatiklektion der Finger auf der Tastatur.
Positiv anzumerken ist durchweg die Grafik der 3-D-Fahrschulen. Auch verschiedene Simulationsprozedere der jeweiligen Verkehrssituationen sind als durchaus realistisch zu bezeichnen. So gibt es Stadtverkehr, die obligatorische Nachtfahrt und die Überlandfahrt, die Fahrt auf der Autobahn. Auch der englische Linksverkehr wird geübt, der unterschiedliche Verkehrsfluss ebenso wie die differenzierten Fahrverhaltensweisen unserer Nachbarländer vorgestellt. Der Fahrlehrer, der auf dem Beifahrersitz seine Anweisungen gibt, sowie das Punktesystem für jedes Level ermöglichen tatsächlich ein ausgezeichnetes Lernerlebnis, das sicherlich für die reale Fahrstunde durchaus von Vorteil sein kann. Das menschliche Gehirn ist eine erstaunliche Maschine und bestimmte Bewegungsablaufe können, wie die Wissenschaft bewiesen hat, auch lediglich über die virtuelle Schiene antrainiert werden. Zusätzlich zu diesen Lerneffekten ist natürlich das Theoriematerial zu den Prüfungsaufgaben eine große Hilfe beim Lernprozess.