Fahren lernen ist auch online nicht kostenlos

Welcher Heranwachsende träumt nicht von dem Tag, an dem er in sein erstes eigenes Auto klettern kann? Ganz nach Geschmack, Sexus und finanzieller Lage vielleicht in einen kleinen Sportflitzer, eine dicke Limousine oder eben einen gebrauchten Wagen der Mittelklasse.

Das gute Gefühl, Besitzer eines Kraftfahrzeuges zu sein, dazuzugehören, ortsunabhängig und nicht mehr auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen zu sein, kostet Geld. Mehr Geld, als ein Jugendlicher im Alter von gerade einmal siebzehn Jahren eigentlich aufbringen kann, wenn nicht eine fürsorgliche Oma ein nettes Geburtstagsgeschenk übrig hat oder die Eltern in der glücklichen Lage sind, sich über finanzielle Dinge keine Sorgen machen zu müssen. Schon die Vorbereitung auf das Leben mit einem Auto ist kostspielig. Neben den Zahlungen an die Fahrschule für den theoretischen und praktischen Unterricht, den vielen amtlichen Bestätigungen, die beigebracht werden wollen, ist zum Beispiel das Unterrichtsmaterial auch nicht umsonst. Möchte man die Möglichkeit wahrnehmen, im Internet auf interaktiven Arbeitsplätzen oder mit 3-D–Software ein wenig zusätzlichen Unterricht zu nehmen, so ist diese Dienstleistung wiederum kostenpflichtig. So ist also in den meisten Fällen der stolze Besitzer des Führerscheins ein relativ glücklicher, aber armer Kandidat auf die Mobilität.

Wenn hier das Ende erreicht wäre! Weit gefehlt. Ein Fahrzeug muss her. Möglichst das Traumauto soll es sein. Ein Faktor, der nun wirklich davon abhängt, wie viel man bezahlen kann, denn auch Versicherung und Steuer fordern ihren Tribut. Der Benzinpreis steigt fast jeden Tag und wird nicht mehr billiger. Ein wunderbarer, lehrreicher Einstieg also für jeden heranwachsenden Jugendlichen in die von finanziellen Interessen und Statussymbolen bewegte Welt.