Eine kühne Vision, die vielleicht eines Tages einmal unsere Urenkel ausleben dürfen. Seit der Zeit um 1888, als der Erfinder des Automobils, Carl Benz, den allerersten Führerschein machte, eigentlich mehr eine Erlaubnis für wissenschaftliche Forschungen, eine Berechtigung zur Durchführung von Versuchsfahrten mit einem Patentmotorwagen, sind einige Jahrzehnte vergangen. Doch noch ist es nicht möglich, am heimischen PC das Autofahren zu lernen, noch viel weniger eine Prüfung abzulegen. In einigen Bundesländern haben die gesetzregelnden Organe nun die Abnahme der Prüfung am Computer zugelassen, – doch hier geht es natürlich nur um Theorie.
Die Ansprüche, die das praktische Lernen des Fahrens am Computer bedeuten würde, sind ohne einen gigantischen Aufwand an Hard- und Software nicht zu bewerkstelligen. Das heißt also, technisch wäre es vollkommen möglich Simulationscockpits zu gestalten und für vielerlei Zwecke wird das auch gehandhabt. So existieren gerade im militärischen Bereich Simulationskabinen für Flugzeugführer, Panzerfahrer, Hubschrauberpiloten. In den Simulationscockpits wird mit großem Aufwand eine möglichst originalgetreue Atmosphäre geschaffen. Das geht so weit, dass bei Unfallsimulationen Rauch und Flammen in die Kabine dringen, verschiedene Geräte ausfallen.
Am heimischen Computer ist dies oder auch nur Ähnliches natürlich nicht nachzuvollziehen. Die aktuellen 3-D-Fahrsimulatoren, die sich im Netz herunterladen lassen oder die es als Software im Einzelhandel zu kaufen gibt, steuern die Fahrzeugavatare mittels der Tastatur. Und gerade bei 3-D-Fahrschulsoftware ist zu bemängeln, dass die Funktionen, um ein Fahrzeug zum Beispiel an einer Ampel gleichzeitig abbremsen zu lassen, den Blinker zu betätigen und auch noch über die Schulter und in den Rückspiegel zu schauen, jeden User hoffnungslos überfordern.